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Burnout - das sinnentleerte Leben als Chance

„Nein, wir brauchen nicht mehr Schlaf. Es sind unsere Seelen, die müde sind, nicht unsere Körper. Wir brauchen die Natur. Wir brauchen Magie in unserem Leben. Wir brauchen Wahrheit. Wir brauchen die Stille. Wir brauchen nicht mehr Schlaf, wir brauchen nur aufzuwachen und zu leben.“ (Brooke Hampton, Autorin)

Raus aus der Burnout-Spirale

Laut Ärzteblatt fühlen sich neun von zehn deutschen Arbeitnehmern gestresst. Über die Hälfte der Befragten klagt über typische Burnout-Symptome. Bei jedem Vierten treten diese Beschwerden sogar häufig auf und beeinträchtigen nachhaltig die Lebensqualität. Dabei verläuft die Grenze zwischen Erschöpfung und Burnout fließend, denn die Entstehung der Erkrankung ist ein schleichender Prozess, der sich mit der Zeit immer stärker manifestiert.

In meiner Praxis und auch in meinem privaten Umfeld, stelle ich immer häufiger fest, dass FrauSein heutzutage geradezu überfrachtet ist mit Vorstellungen und Ansprüchen an uns selbst, Die wir übernommen haben vom Zeitgeist und dem, was uns beigebracht wurde,wie wir sein sollen.

Die o.g. Zahlen sprechen für sich. Jeder kennt mittlerweile Menschen im Freundes- und Bekanntenkreis, die von dieser „Volkskrankheit“ betroffen sind, wenn er nicht selbst damit zu kämpfen hat.

Es gibt eine ganze Reihe charakteristischer psychischer und physischer Symptome; vier davon genügen, damit von Burnout gesprochen werden kann. Hier eine Übersicht:

  • Interesselosigkeit, Verlust der Fähigkeit zur Freude, Lustlosigkeit
  • Antriebslosigkeit, Müdigkeit, Schlafstörungen
  • Reizbarkeit, Unzufriedenheit mit sich selbst und der eigenen Arbeit
  • Niedergeschlagenheit, Frustration
  • Gefühl der inneren Leere, der Sinnlosigkeit
  • Gefühl der Hilflosigkeit, Resignation
  • Verlust des Selbstvertrauens, Rückzug und Selbstisolation
  • Angst und/oder Panikattacken
  • Schwächegefühl
  • Übelkeit, Bauchschmerzen, Schwindel, Kopfschmerzen
  • Muskelverspannungen
  • Gleichgewichtsstörungen
  • Erektionsprobleme, keine Lust auf Sex
  • erhöhte Anfälligkeit für Infekte
  • Herzprobleme / Gefühl von Aufregung / Herzklopfen
  • negative Gedanken, Grübeln
  • Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit, Verlust der Kreativität

Einstmals lebensfrohe, empathische Menschen verlieren nach und nach ihr inneres Strahlen. Es kommt zu Depressionen, Schmerzen, bleierner Müdigkeit und dem Gefühl, ein Opfer zu sein: des sozialen Umfelds, der äußeren Umstände, des Schicksals. Das Leben ist auf das Nötigste reduziert. Man „funktioniert“ und arbeitet ab, was zu tun ist, zu allem anderen fehlt die Kraft. Gegen Unzufriedenheit und Angst, um entspannen und schlafen zu können, wird oft zu Alkohol gegriffen. Medikamente sollen dabei helfen, den Tag zu überstehen, zuerst pflanzliche, dann verschreibungspflichtige. Eine kurzfristige Krankschreibung hilft, um anschließend genauso wie vorher weitermachen zu können. Irgendwie. Das Leben jedoch bleibt weiterhin auf der Strecke – keine Zeit dafür. Keine Energie. Ein Teufelskreis, der sich immer schneller dreht.

Hinzu kommt, dass Burnout nicht nur auf rein psychischer Ebene stattfindet. Bei lang anhaltender Stressbelastung können sich Nebennierenrinde und Nebennierenmark erschöpfen, Hormone werden nicht mehr ausreichend gebildet. 

Die Mitochondrien, wichtig für die Zellatmung, Energiegewinnung und den Stoffwechselprozess (Zitronensäurezyklus), der dem Körper vorrangig Aminosäuren zur Verfügung stellt, werden beeinträchtigt, was Müdigkeit und Leistungsmangel zur Folge hat. 

Man kann über Ernährung und Bewegung sehr vieles tun, um einen Burnout gar nicht erst entstehen zu lassen oder unterstützend zu behandeln.

Tryphtophan, die Vorstufe von Serotonin, das sog. „Glückshormon“ ist in der Natur weit verbreitet. Walnüsse, Bananen, Ananas, Kiwis, Pflaumen, Tomaten und Kakaobohnen gehören zu den Tryptophanreichsten pflanzlichen Lebensmitteln.

Mikronährstoffmangel, chronische Darmentzündungen, Halswirbelsäulen Traumata, Bewegungsmangel, Elektrosmog, falsche Ernährung, Alltagsgifte, Schwermetallbelastungen sollten in der Burnout Behandlung stets mit berücksichtigt werden. 

Stress frisst Leben auf

Der moderne Mensch, immer „busy“, immer erreichbar, immer unter Druck, hat den Kontakt zur Natur und seinem inneren Selbst verloren. 

Wieder den Zugang zu finden zur eigenen Intuition, dieser leisen Stimme, die uns wohlwollend durchs Leben navigiert, steht an erster Stelle, um aus dem Teufelskreis des dauernden „ich muss“ auszubrechen. 

Intuition besitzt jeder Mensch. Es ist daran nichts „Esoterisches“ oder „Außergewöhnliches“. Leider wird sie uns meist schon in frühester Kindheit abtrainiert. Wir werden „angepasst“, haben uns als „nützliches“ Mitglied der Gesellschaft einzufügen. Wir sollen nicht anecken, sondern brav sein, bestenfalls mittelmäßig, um ja niemandem auf die Füße zu treten. Oder Höchstleistungen vollbringen, nach dem Motto: Wer nicht perfekt ist, ist nichts wert. Wir sollen taff und willens sein, widerspruchslos Anforderungen und Pflichten zu erfüllen und für uns selbst nichts verlangen, weil es andere schließlich auch nicht haben. Anders ausgedrückt: Es geht ums Funktionieren.

Was wir selbst möchten und erträumen, unsere eigene wunderbare Essenz, wird aufgeschoben und schließlich ganz vergessen. Später bekommen wir die Rechnung dafür präsentiert: Wir sind ausgebrannt, haben uns erschöpft im Kampf gegen Belastung und Überforderung. Es kommt zur o.g. Symptomatik und zu Zweifeln. Wir fragen uns: „Was ist nur aus mir und meinem Leben geworden?“

Spätestens jetzt ist es an der Zeit, sich zu erinnern. Wer bin ich? Was will ich? Wofür stehe ich jeden Tag auf? Weshalb lebe ich?

Krise als Chance also. 

Wege aus dem Burnout

Zunächst ist es für viele erst einmal wichtig zu erkennen, dass man auch Hilfe in Anspruch nehmen darf. Dass es etwas zutiefst Menschliches ist, in manchen Situationen nicht alleine weiterzukommen. Wir sind soziale Wesen, und niemand kann und muss immer alles allein stemmen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die den weiteren Weg weisen können. Im Allgemeinen hilft es vielen Betroffenen, wieder eine ausführliche und gesunde Kommunikation mit sich selbst zu erlernen. Neben Tagebüchern oder Briefen an sich selbst, in denen wahre Gefühle und Bedürfnisse zutage treten dürfen, kann auch die Kontaktaufnahme mit den eigenen inneren Bilderwelten zielführend sein. Man lässt entweder die internen Persönlichkeitsanteile zu Wort kommen, die schon lange schweigen mussten, oder aber die Symptome, mit denen man zu kämpfen hat. Es ist verblüffend, was sie mitzuteilen haben, wenn man sich auf sie einlässt und ihnen wirklich „zuhört“.

Ein großes Feld sind alte innere Muster und Glaubenssätze. Wenn bewusst gemacht wird, wie tief diese verankert sein können und dass sie auch gegen neue eingetauscht werden dürfen, dann ist schon viel gewonnen. Bei Burnout-Betroffenen ist dieser Bereich oft mit dem Thema „Grenzen setzen“ verknüpft. Es gilt zu lernen, souverän und ausgeglichen „Nein“ sagen zu können, ohne Schuldgefühle, ohne Rechtfertigungsdruck, ohne Angst vor Ablehnung. Hier geht es auch um den Aufbau des Selbstwertgefühls. Nur, wer zu sich stehen und für sich sorgen kann, lässt sich nicht mehr auffressen.

Die Rückverbindung zur Natur ist essentiell.

In meiner schamanischen Arbeit beginne ich damit, gemeinsam mit den Klienten verloren gegangene Seelenanteile zurück zu holen. Dieser Verlust kann geschehen durch Schocks, Traumata, Operationen, Verlust der Arbeit, Übergriffe,  durch alles was einem Menschen ein Trauma zufügt. 

Danach fühlen die Menschen sich nicht mehr ganz „vollständig“ ohne dieses Gefühl genauer beschreiben zu können. Es kann sich zeigen durch Depressive Verstimmungen, Langeweile, Süchte, Erkrankungen, neurotisches Verhalten, Verlust der Sinnhaftigkeit, Mangel an Inspiration, innerer Leere, Antriebslosigkeit, Depersonalisierung etc. 

Oft genügt es den hauptsächlichen Seelenanteil zurück zu holen – die restlichen Anteile folgen nach. Oftmals liegen diese Verluste weit zurück in der Kindheit. 

Ist dieser Anteil wieder ins Leben integriert, kehren in Folge auch wieder ein Großteil der Lebensenergie, Tatkraft und Lebensfreude zurück.

Weitere schamanische Reisen folgen. Darin beleuchten und verändern wir den eigenen Selbstwert, die immanenten Glaubenssätze, tiefsitzenden Ängste, ungesunde Verhaltensmuster. 

Es sind keine geführten „Phantasiereisen“ sondern Reisen in die Tiefen der eigenen Seele. Wir begegnen Helfertieren, mächtigen Herrschern, Lehrer, betreten Kammern in denen wir die Verträge finden, die wir für dieses Leben geschlossen haben, finden Gärten, die wir neu gestalten können, sehen die eigenen Lebensströme und vieles mehr. 

Wir machen Cord Cutting – eine schamanische Technik, um ungesunde, energieraubende Verbindungen zu bestimmten Menschen zu trennen. 

Die Arbeit mit den Ahnenlinien hat ebenfalls einen festen Bestandteil in der schamanischen Burnout Heilungsarbeit. 

Wir gehen hinein in die mütterlichen und väterlichen Linien, sehen und erspüren das Leid, alte Traumata, Verletzungen, Glaubenssätze, die dort noch immer festhängen und auf den Klienten einwirken.

Sind diese Linien geheilt, indem wir alle Qualitäten dort hineingeben, die nötig und von den Ahnen gewünscht sind und stellen diese dann hinter den Klienten, geschieht ebenfalls ein weiterer Zuwachs an Energie, an Kraft und erneuter Lebensfreude.

Auf diese Weise schaffen wir wieder Raum für Träume.

Die Klienten erinnern sich plötzlich wieder daran, welches Leben sie eigentlich leben wollten, wovon sie als Kind geträumt hatten. 

Oft wissen wir ja schon in unserer Kindheit, was wir werden wollen. 

Und wenn wir uns das anschauen, dann stellen wir fest, dass wir im Grunde meist auch das oder etwas Ähnliches tatsächlich tun. Nur haben wir auf dem Weg das Lebendig sein vergessen und sind im Funktionieren gelandet. 

Wir erarbeiten gemeinsam Wege, Visionen, ganz konkrete Schritte, wie es anders und besser weitergeht. 

Die oftmals erlernte Hilflosigkeit wird durch das wiederaufflammende innere Feuer für einen Moment durchbrochen, und während man dabei den Blickwinkel verändert, stellt man an einem Punkt vielleicht fest: Es gibt sie ja doch, die Schlupflöcher. Es geht auch auf andere und einfachere Weise, wenn man sich traut, die eigenen „heiligen Kühe“ zu schlachten. 

Es kann großen Spaß machen, die inneren Überzeugungen zu hinterfragen. Wie ein Kind, das noch einen gänzlich unverstellten Blick auf die Welt und das Leben hat. Plötzlich werden ganz neue Wege und Ideen gefunden, die zuvor nie in den Sinn kamen. Neugier und die Lust auf das Leben kehren zurück.

Den von Erschöpfung, Sinnlosigkeit und Ängsten Geplagten dabei zu unterstützen, seine Krise als Wegweiser in eine neue Richtung zu betrachten, hilft, den scheinbar unüberwindlichen Berg im Leben als ein Projekt zu sehen, das man steuern und zum Positiven hin verändern kann.

Der Betroffene wird ermächtigt, seine Emotionen endlich (wieder) wichtig zu nehmen, Raum und Zeit für sich selbst einzufordern und den Lebensentwurf zu finden / realisieren, der ihm selbst entspricht, anstatt den Erwartungen anderer. 

„The hardest step we all must take is to blindly trust in who we are” 

Schamanisches Arbeiten ist genau dies: Hinab zu steigen in die Tiefen der Seele, um dort Schätze, innere Dämonen, Schatten und Kostbarkeiten zu finden und sie ans Licht zu bringen. Zu erkennen, wer wir tatsächlich sind, die Dämonen und Schatten zu erlösen und unsere Schätze voller Freude anzunehmen und zu leben. 

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